Liebe Vordenkerinnen, liebe Vordenker,
es ist wieder einmal eine ganze Weile her, dass wir hier Neues publiziert haben. Seitdem hat sich die Welt eindeutig nicht zum Besseren verändert. Gleichwohl ist es auch weiterhin sinnstiftend und vielleicht sogar tröstend, sich mit gehaltvollen Text- und Bildmedien zu beschäftigen, sich ggf. daran zu reiben und das eigene Denken und Handeln zu schärfen und weiterzuentwickeln. Und zwar mit Texten von Peter Angermann, Engelbert Kronthaler, Gotthard Günther, u.a. über Max Bense, Joachim Paul.
Peter Angermann
1997 regte Rudolf Kaehr die Veröffentlichung von Peter Angermanns Vortrag „Ohne Anfang kein Ende“ in unserem eJournal vordenker.de an. Die beiden waren in den Neunzigern Kollegen an der Städelschule in Frankfurt. Peter Angermann erinnert sich an einen sehr lebhaften und intensiven Gedankenaustausch über Fragen der Kybernetik, besonders eben zur Problematik von Rekursivität und Selbstreferenz. Nun, so bemerkt der Autor über sich selbst, habe er seine „Überlegungen zu einem gewissen Ergebnis gebracht und in dem Aufsatz „Zäsur – Eine Zirkuläre Ästhetik“ zusammengefaßt.“ Er widmet diesen Aufsatz Rudolf Kaehr.
Engelbert Kronthaler
TEWA – Arche + Archiv, 22+1 Wort
Dieser Text ist im Kern ein Beitrag zum 4. Günther-Symposium der Universität Klagenfurt, das vom 14.9. bis 4.10.2000 anläßlich des einhundersten Geburtstages von Gotthard Günther im INTERNET stattfand und sich in Kosmos – Gesellschaft – Logik gliederte. Er ist durch ein Bild von René Magritte sowie durch einen Bilder-Anhang ergänzt, die damals wegen der Begrenzung des Umfangs und technischer Schwierigkeiten nicht übertragen werden konnten. Ferner wurden die 23 ursprünglichen Endnoten in Fußnoten umgewandelt. Eine wesentlich erweiterte Fassung erschien im Verlag Dr. Kovač unter dem Titel „Das Lebensprinzip – Mit einem Anhang zur Universellen Ethik“.
Kronthaler stellt Archevierung als wesentliches Lebensprinzip vor, zunächst im Gegenüber, in der Differenz von Arche und Archiv, dann als Einheit, wobei die entscheidende Vermittlung das hebräische Wort für Arche, Tewa, bildet, da es auch Wort bedeutet. Dieses Prinzip, so der Autor, soll auch bei der Technikentwicklung eine Rolle spielen, was u.a. bedeutet, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, als Teil eines Ganzen. Die Argumentation erfolgt im Kontext einiger Aspekte des Werkes von Gotthard Günther.
Gotthard Günther
„Das Problem der Orthogonalität“ ist ganz der Würdigung Max Benses gewidmet und erschien zuerst posthum 1985 in der Zeitschrift Semiosis. Seine Bereitstellung hier im eJournal vordenker.de war bereits für das Jahr 2001 geplant, wurde aber schlicht vergessen. Erst eine Revision der hier präsentierten Bibliographie Günthers und der dafür vorgesehenen Texte brachte den Fehler zum Vorschein. Wir bitten um Entschuldigung.
In diesem Text beschäftigt sich Günther mit der Frage, wieviel ontologische Komponenten ein Weltbild benötigt, das gegebenen ästhetischen Bedürfnissen genügt. In Systemen, in denen sich Individualität und Vielfalt darstellen kann, oder allgemeiner, in ontologischen Systemen, soweit sie von differenten Wertigkeiten abhängen, treten immer Grenzen auf, die von den Gesetzen der Orthogonalität bestimmt sind.
Joachim Paul
„Eine Krise unserer Rationalität? – Zur Dialektik der Beziehungen zwischen Ökonomie, Umwelt und Technik“ entstand als Beitrag zu einer Monographie „Digitalisierung und Technik – Fortschritt oder Fluch“, herausgegeben von Heinz-Josef Bontrup und Jürgen Daub. Näheres dazu in einem eigenen Blogtext.
Kommt, kommen Sie weiterhin gut über die Runden,
viel Erbauung und Entspannung beim Lesen und Denken, Ihr
Nick H. aka Joachim Paul (Hg.)