Liebe Vordenkerinnen und Vordenker,
auch in diesem Jahr gibt es eine Sommerausgabe des vordenker, gleichwohl die Jahreszeit sich die Bezeichnung Sommer hierzulande nicht so recht verdienen will.
Der Beitrag Eberhard von Goldammers, „Leibniz reloaded …“ bildet Einführung und Klammer um das Thema eines universellen Verständigungsmittels. Von Goldammer stellt anhand des Essays „Kosmopolis“ des englischen Philosophen Stephen Toulmin den großen Rationalisten in seinen historischen Kontext, den Umbruch in die beginnende Moderne im 17. Jahrhundert, und diskutiert die Möglichkeiten der Konstruktion einer Universal-Schrift-Spache. Dabei wird auch deutlich, dass Leibniz weder der erste noch der Letzte war, der sich einem solchen Bemühen hingab, und dass Zeiten des Umbruchs, damals wie heute, geradezu danach rufen, ein universelles Verständigungssystem in Angriff zu nehmen. Das selbstredend dabei der schon von Leibniz gesehene Bezug zum Maschinellen eine Rolle spielt, veranlasst den Autor zu einer detaillierten Kritik des auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz bisher Erreichten.
Der Beitrag enthält umfangreiches Hintergrundmaterial und berücksichtigt desweiteren Überlegungen des österreichisch-amerikanischen Linguisten Ernst Pulgram (1915 – 2005) sowie André Eckardts Philosophie der Schrift und einen Aufsatz des chinesischen Philosophen Chang Tung-Sun mit dem Titel „Thought – Language – Culture„.
„Metapher und Metamorphose“ von Engelbert Kronthaler schlägt neben von Goldammers Aufsatz eine weitere Brücke zu Überlegungen um die Relation von Begriff und Zahl und dem Werk Gotthard Günthers, aus dem wir dieses Mal seine Autobiographie „Selbstdarstellung im Spiegel Amerikas“ bereitstellen.
Auch im September wird die Reihe METAPHON im vordenker fortgesetzt. Aus organisatorischen Gründen verzögert sich die Bereitstellung des nächsten Beitrags um wenige Tage.
Have fun, Nick H.