Digitalisierung schädigt unser Gedächtnis und unseren Verstand ….

Verfolgen wir einfach mal eine fast typische Diskussion zwischen einem Digitalisierungsbefürworter, einem Technologiefreund – sagen wir aus dem Silicon Valley, genannt B, und einem Digitalisierungskritiker, hier K für Kritik, die in Deutschland auch schon mal Kulturpessimisten genannt werden:

B: Die Digitalisierung wird uns insgesamt klüger und gedächtnisreicher machen, diese Erfindung dient sowohl unserem Verstand als auch unserem Gedächtnis.

K: Das muss man differenzierter sehen. Eine Person vermag vielleicht zu beurteilen, was zu den wirklich heute benötigten Fähigkeiten gehört, eine andere, was für Schaden einerseits und Vorteil andererseits es denjenigen bringt, die die Digitalisierung benutzen. Und Du hast gerade als Erfinder und aus bloßer Begeisterung das Gegenteil dessen gesagt, was Mehr lesen

Die Bertelsmann-Stiftung, oder: Die Abwesenheit kybernetischen Denkens in der Politik

Ein Plädoyer für kybernetisches Denken in der Politik

tl;dr: Die Praxis des deutschen Stiftungsrechtes, insbesondere die Existenz der Bertelsmann-Stiftung und ähnlicher Strukturen belegt deutlich die vollständige Abwesenheit kybernetischen Denkens in der Politik.

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Kybernetisches Denken?

Sieht man von den altgriechischen Schiffslenkern einmal ab, dann ist „Kybernetik“ als Bezeichnung für eine auch technische Disziplin eine Schöpfung des 20. Jahrhunderts. Die Bedeutung als politische Denkschule jedoch ist sehr viel älter.

Die Herkunft des Begriffs ist klar bestimmbar. Mehr lesen

Anna Lena Schnabel und der Mainstream …, oder „Mach Dein Ding! – Aber pass‘ Dich an!“

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Gestern stolperte ich über einen Beitrag auf DIE ZEIT online, der mich gleichermaßen zornig und nachdenklich machte. Da erhält die junge Saxophonistin Anna Lena Schnabel den Preis „ECHO Jazz“ in der Kategorie „Newcomer“. Und der veranstaltende Sender NDR teilt ihr mit, sie solle auf der Preisverleihung mit TV-Übertragung keine Eigenkomposition spielen, sondern eine Fremdkomposition, die sich – als einzige Coverversion – ebenfalls auf ihrem neuen preiswürdigen Album befindet. In der Begründung des Senders für diese Anweisung heißt es sinngemäß, die Eigenkompositionen der Saxophonistin seien nicht so „gefällig“, sie müsse daher kompromissbereit sein, dies sei ein Zugeständnis an das breitere TV-Publikum. Dies geschah im Juni 2017 in Hamburg.

Der Anlass für den Beitrag auf DIE ZEIT online ist eine jetzt von ZDF/3sat veröffentlichte dreiviertelstündige, großartig gemachte Dokumentation, Mehr lesen

Nebelhörner aus Gütersloh … zur digitalen Gemengelage im Land, diesmal: Schule! Schon wieder.

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Nebelhörner, die vor Nebel warnen, den sie selbst produzieren, das ist doch mal was!

Die Bertelsmann-Stiftung veröffentlichte passend kurz vor der Bundestagswahl mal wieder eine Studie, die uns Neues von der Digitalfront in unseren Schulen mitteilen möchte. Tut sie aber nicht.

Was ist also der Sinn dieser Studie, worum geht es? Um Geld, um Geschäftsmodelle und um die von Frau Ministerin Wanka angekündigten aber noch nicht bewilligten 5 Mrd. € für die Förderung der Schulen bzgl. dessen, was Land auf Land ab von vielen Beteiligten sprachdefizitär und verkürzt „digitales Lernen“ genannt wird. Und um Agenda-Setting, um politischen Druck. Und möglicherweise um Beschäftigungstherapie für WissenschaftlerInnen, die ja sonst nichts Sinnvolles zu werkeln haben. Mehr lesen

vordenker news September 2017 – das Rudolf Kaehr Archiv …

ist online. Hier. Das Lebenswerk eines Ausnahme-Denkers, eines dialektischen Virtuosen des 20. und 21. Jahrhunderts.

Hiermit sei gleich eine Warnung verbunden. Sowohl Digitalisten und Turing-Universum-Gläubige als auch klassische Philosophen oder Mitmenschen, die die klassische Philosophie für die Krone allen Denkens halten, könnten beim Studieren des Lebenswerks von Rudolf Kaehr – ein gewisses Verständnis vorausgesetzt – in Hyperventilation geraten. Kaehrs Werk sprengt die Grenzen eingetretener Denkpfade – wer sich nicht darauf einlassen will, sollte es lassen können.
Wenn Sie sich nicht sicher sind – konsultieren Sie ihren Hausarzt. Für manche kann die prophylaktische Einnahme von Beruhigungsmitteln oder – je nach Prädisposition – anderen neuronalen Enhancern durchaus sinnvoll sein.

In jedem Falle sinnstiftend ist zuvor die Lektüre der Annotationen zum Archiv von Eberhard von Goldammer, die darüber aufklären, was Mehr lesen

Cyber-Voodoo?

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akustische Untermalung gewünscht? Tipp: Jimi Hendrix, Voodoo Child (Slight Return)

Es gehört zur Symptomatik unserer Zeit, dass fast täglich irgendwo auf der Welt der Rubikon überschritten wird, aber ebenso, dass wir davon wissen können. Überschreitungen neben offensichtlichen Lügen und Klitterungen auch in Form von postmodernen Sprachspielen, Dehn- ungen, Stauchungen, Verzerrungen bis hin zu Beschwörungen.

Im gleichnamigen Online-Magazin rubikon.news tummeln sich Beiträge zum Zeitgeschehen, die eine große qualitative Bandbreite zeigen. Eher am oberen Ende dieser Bandbreite angesiedelt sind Texte von Matthias Burchardt.

In einem Beitrag von Matthias Burchardt mit dem meiner Auffassung nach vertretbaren kritischen Titel „Digitalisierung von Bildung als neoliberales Projekt“ [1] vom 21.07.2017 wird quasi im schreibenden Vorbeigehen der Begriff des militärisch-kybernetischen Komplexes eingeschlichen. Das nähere textliche Umfeld dieses Begriffs besteht u.a. aus dem Text-Term „Interessen der IT-Lobby“ sowie einem Zitat des neuen alten NRW-Ministers Pinkwart, der eigenen Aussagen zufolge „digital im Kopf“ ist.[2]

Ich widerstehe hier der Versuchung, näher auf die ohne Zweifel aufschlussreiche ministeriale Auskunft zur eigenen intellektuellen Hohlraumversiegelung einzugehen.

Stattdessen frage ich mich, was dieser Burchardtsche Text-Term „militärisch-kybernetischer Komplex“ für eine Bedeutung haben könnte. Ganz eindeutig abgeleitet ist er Mehr lesen

Glaubwürdige Digitalisierungskritik muss präzise sein

Über die zuweilen stumpfe Argumentations-“Logik“ in der Digitalisierungskritik

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Publizistische Vorbemerkung: Dieser Beitrag wurde am Montag den 26. Juni 2017 erstveröffentlicht auf rubikon.news unter diesem Link. Heute gegen 16 Uhr bemerkte ich, dass der Beitrag nicht mehr abrufbar war. Auf meine telefonische Nachfrage teilte man mir mit, dass meine Kritik allzu harsch und ad personam sei, ich solle etwas ändern, dann würde man ihn wieder online stellen.

Stimmt, ich habe im Beitrag einige Aussagen des Hochschullehrers Ralf Lankau öffentlich sehr hart kritisiert, sowohl polemisch als auch unter Hinzuziehung von Quellen, Aussagen, die Lankau selbst öffentlich und mehrfach – in Wort und Schrift – getätigt hat. So etwas nennt man auch Debatte oder Diskurs. Mich jetzt einfach so und offensichtlich ohne es nötig zu haben, mir das vorher mitzuteilen, zu depublizieren, weil irgendwas irgendjemand – aus was für Gründen auch immer – nicht so recht passt, das mag ich irgendwie gar nicht. Aber ich hab‘ ja glücklicherweise nen eigenen Blog ….

Nun aber zum Text, mögen sich die geneigten LeserInnen selbst ein Urteil bilden … Mehr lesen

Offener Brief an den Kulturrat NRW

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Franke,

mit Bedauern und Bestürzung entnahmen wir Ihrem Antwortschreiben auf unsere Nachfrage zu unserer Beteiligung am kulturpolitischen Forum am 25.04.2017 im Kulturzentrum ZAKK in Düsseldorf, dass wir tatsächlich nicht eingeladen worden sind.

In Ihrer Begründung dazu „unterstreichen“ und würdigen sie einerseits Mehr lesen

TOP 7 – 07.04.2017 – LT NRW – Akkreditierung von Studiengängen – oder: Bologna ist Mist!

Meine Rede zu TOP 7 am 7. April 2017 System zur Akkreditierung von Studiengängen auf sichere Rechtsgrundlage stellen und weiterentwickeln – Antrag der Fraktion der SPD und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 16/14660

Aus dem Plenarprotokoll: Vizepräsident Eckhard Uhlenberg: Vielen Dank, Angela Freimuth. – Für die Fraktion der Piraten spricht Herr Dr. Paul.

Dr. Joachim Paul (PIRATEN): Vielen Dank. – Lieber Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Liebe Zuschauer! Was wäre ein gutes Musikstück ohne Kontrapunkt? Der Kontrapunkt macht die Sache erst richtig rund. Mehr lesen

TOP 13 – 06.04.2017 – LT NRW – „Selbstentmachtung ist Landesverrat!“ – Pirat Nico Kern zur Schuldenbremse

Ein weiterer Beitrag aus der Reihe „Sternstunden des Parlamentarismus“, Nico Kerns wunderbare Rede zu TOP 13 am 06. April 2017 – Viertes Gesetz zur Änderung der Landeshaushaltsordnung – Umsetzung der grundgesetzlichen Schuldenregel in das nordrhein-westfälische Landesrecht

Gesetzentwurf der Fraktion der SPD und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Drucksache 16/13315
Beschlussempfehlung und Bericht des Haushalts- und Finanzausschusses Drucksache 16/14686
Entschließungsantrag der Fraktion der PIRATEN Drucksache 16/14760 – Neudruck
Entschließungsantrag der Fraktionen von CDU und FDP Drucksache 16/14792
zweite Lesung

Vizepräsident Eckhard Uhlenberg: Vielen Dank, Herr Witzel. – Für die Fraktion der Piraten spricht Herr Kollege Kern.

Nicolaus Kern (PIRATEN): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sie werden jetzt Zeuge eines äußerst seltenen Vorgangs werden. Ich werde als Pirat die Worte eines CDU-Politikers loben. Mehr lesen