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   Tonverbrechung

Live-Loops in Sprache und Ton

"Ich höre meine Texte immer innerlich, höre sie durch, trimme sie so, dass die
einzelnen Worte lautlich wie auch rhythmisch zusammen passen. Aber man darf sich nicht zum Sklaven der Technik machen. Sonst werden die Texte zu "gerade", zu "gebaut", zu "konstruiert"."
Sophie Reyer

Die Combo "Tonverbrechung" beschäftigtn sich gezielt mit der Auslotung des
Grenzbereiches zwischen Sprache und Musik. Die Musiker versuchen in ihren Stücken ein harmonisches Miteinander dieser beiden Kunstformen zu erzeugen, die jeder ihre Freiheit lässt. Dafür sind besonders die Verfremdung der Sprache durch den Computer und entsprechende Musikprogramme entscheidend. Diese Musiker öffnen der Sprache den Weg zum Raum der reinen Klanglichkeit/ Geräuschhaftigkeit und verschwistern sie so mit der Musik. Auf der anderen Seite nehmen die Musiker in ihren Improvisationen einen starken Bezug auf Reyers Texte und nähren sich so dem Raum der semantischen Bedeutungen an, lassen die Musik zu mehr als einer Reihe von affektgeladenen Klängen werden. Reyer setzt die musikalischen Eindrücke in vibrierende und zugleich körperhaft genaue Sprachbilder um. Die Musik entfaltet sich darin zur synästhetischen Erfahrung, wahrgenommen mit allen Sinnen. Die Lyrik und Prosa dieser Autorin und Komponistin werden mit akustischen und elektronischen Klängen improvisatorisch vertont. Zudem werden die Texte dafür dem Moment entsprechend zusammengesetzt und kommentiert. Das Programm entwickelt sich gelegentlich auch in die Richtung eines trashigen Songs oder klangpoetisch kommentierten Märchens.

Die Musiker von "Tonverbrechung":
(Elisabeth Fügemann - Cello; Nicola Hein - Gitarre; Lukas Truniger - Elektronik) beschäftigen sich sehr gezielt mit der Auslotung des Grenzbereiches zwischen aktueller Sprache und Musik, sie versuchen ein harmonisches Miteinander der Kunstformen zu erzeugen, die jeder Gattung ihre Freiheit läßt. Niemals bleibt Poesie in ihrer Reinform bestehen, immer wird sie verfremdet, erweitert, unterwandert. Der Sound ist Gegenstand eines Prozesses, Teil der Auseinandersetzung der einzelnen Artisten. Auf dieser Basis suchen die Musiker permanent nach Positionen zu der sie umgebenden Gesellschaft und präferieren das Grenzüberschreitende, das Unbehauste, Vermischung und Unreinheit: im Sound, in der Sprache, im Leben.

Hörbeispiele in mp3 :

All the Angels [192 Kbps - ca. 10,1 MB]

Fukushima [192 Kbps - ca. 6,1 MB]

Velvet d arc neu [192 Kbps - ca. 5,5 MB]