"Blutrausch" erzählt vom Niedergang des
Individualismus im 21. Jahrhundert an philosophiegeschichtlicher
Bedeutung. Anhand des Sprachrealismus, dem sich A.J. Weigoni und seine c/o
Autorin Barbara Ester verpflichten, implizieren sie
gesellschafts-politische Vorbehalte gegen die konventionelle
Literatursprache, so daß man von der dargebotenen Sprachproduktion als
Sprachkritik und Gesellschaftskritik sprechen kann. Es ist die
umgangs-sprachliche Beschreibung von Alltäglichem, welche eine stärkere
Dialektik auf moralisch-ethischer Ebene beherbergt, als jede elaborierte
Abhandlung hätte evozieren können. Dass span-nende Unterhaltungslektüre das
soziale Engagement im Leser hervorrufen kann, beweist »Blutrausch« durch
die Nachdenklichkeit, die es zurücklässt, wenn man den Trubel des
Geschehens, nämlich der Cranger Kirmes hinter sich gelassen hat: dann
blickt man auf den hysterischen Trubel einer viel größeren Kirmes: Der
atomisierenden Maschinerie der modernen Gesellschaft, die das Individuum
ermordet. (B.Davis, M.A. Germanistik + Ph-D)
MP3-Tracks
:
Teil 1
(128 KBps - ca.
6,4 MB)
Teil 2
(128 KBps - ca.
7,3 MB)
Teil 3
(128 KBps - ca.
7,3 MB)
Teil 4
(128 KBps - ca.
6,9 MB)
Teil 5
(128 KBps - ca.
5,3 MB)
|