- Grenze, Schranke
- ..., daß zwei Universalkontexturen
relativ zueinander immer totale Fremdbereiche sind so wie Sein und Nichts. Jenseits der
Kontexturgrenze - also vom `Innenraum` der Kontextur her gesehen - ist, um einen
Hegelschen Ausdruck zu gebrauchen, immer `Äußerlichkeit`. (Bd.2, 277)
- In diesem Sinne also ist das Jenseits als inhaltlicher Bereich
vernichtet. Andererseits ist es aber bewahrt und erhalten als Gesetz des
Reflexionsprozesses, der sich im Diesseits selber eine Schranke setzt.
- Einmal ist das Jenseits aufgehoben in dem Sinne, daß es vernichtet ist,
weil die Reflexion alle Inhaltlichkeit aus ihm abgezogen hat; zweitens aber ist es
erhalten und bewahrt insofern, als die Reflexion sich jetzt im Diesseits als
Subjektivität eine Schranke setzt, die ebenso unübersteiglich ist wie der logische
Abbruch, der das Diesseits vom Jenseits des absoluten Wissens trennt.... Was nicht
intrakontextural resorbierbar ist, ist die Idee dieser strukturellen Schranke
selbst. (Bd.2, 187)
- In der zweiwertigen Logik
etablieren der positive und negative Wert eine potentiell unendliche Distanz
zwischen sich... Es besteht aber ein ganz entscheidender Unterschied zwischen der Distanz
als Transzendenz und unerfahrbares Jenseits und der Distanz zwischen Subjekt und Objekt in
der Immanenz dieser Welt. (Bd.3, 85)
- Die Subjektivität mag jene metaphysische Tiefendimension haben,
von der die ältere Tradition spricht, oder auch nicht, das ist in der neuen Definition
völlig offengelassen. Trotzdem aber bleibt genau jenes philosophische Element erhalten,
welches die klassische Überlieferung auf die jenseitige Herkunft der Seele
zurückführte, nämlich der prinzipielle Abstand gegenüber dem natürlichen Universum
als der natura naturata. (Bd.3, 81)