X
Geheime Nacht, dein Druck läßt nach !
Du längst vergangnes Herz, schlaf ein.
Dein treues Auge, als es brach,
versprach mir, nicht mehr da zu sein.
Fruchtlos fortgesetzter Schmerz
wär tödlicher als Langeweile -
verzeih und streich in meinem Herz
mit deinem Mut die Todeszeile.
Ertrage, fühlbarste Gestalt,
daß du dich nicht mehr sichtbar gibst,
belege : niemals warst du kalt,
wenn, Tote, du mein Leben liebst.
Wir trennten uns ja nicht im Streit.
Es war längst alles ausgesagt
und ausgemacht. Du warst bereit,
entschlossen gingst du, ungefragt,
die Wiese blühend mir hinab
zum Nebelrand, ein ferner Traum
dein Mund, dein letzter Kuß. Das Grab
vermaß dir schon den letzten Raum.
Ich muß dir folgen, wo du gehst !
Erwart mich ! Dieser Weg bleibt offen -
wenn liebend du die Spur verwehst,
kann ich mein Leben ganz erhoffen.